Oft ist der Weg, den Sie gehen müssen zu weit, die Tasche zu schwer und die Treppe zu hoch und zu steil. Allzu schnell sind Sie außer Atem, müssen stehen bleiben und erst einmal Luft schöpfen. Vieles wird anstrengend. Man versucht Anstrengungen zu vermeiden und wird darüber immer weniger belastbar. So weit muss es nicht kommen! Zeigen sich Beschwerden dieser Art, müssen Sie erst recht etwas dagegen tun! Lungensport ist eine gute Möglichkeit aktiv zu werden und aus der eingeschränkten Beweglichkeit herauszufinden.
Wer kann beim Lungensport mitmachen?
Mitmachen können Personen mit
• Asthma bronchiale
• Chronischer Bronchitis
• Lungenemphysem
• Lungenfibrose
• Zustand nach Lungenoperationen
Teufelskreis Schonung.
Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) schonen sich und geraten damit in einen Teufelskreis. Die körperliche Schonung führt zum Abbau von Muskulatur, die verbleibende
ist überfordert und arbeitet nicht mehr ökonomisch. Dies verstärkt die Luftnot und die Angst vor Überforderung. Gleichzeitig bildet sich das unterforderte Herz-Kreislaufsystem immer weiter zurück
und die nur noch wenig belasteten Knochen verlieren ihre Substanz (Osteoporose). Nicht selten endet eine solche Laufbahn in weitgehender Untätigkeit auf der heimischen Couch.
Ein regelmäßiges, maßgeschneidertes Training ist die einzige Möglichkeit, diesen Kreis zu durchbrechen. Mit einem speziellen Lungensport-Programm können Betroffene ihre Muskelkraft nach einem
individuellen Trainingsplan wieder steigern und Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination verbessern. Gleichzeitig lernen sie unter Anleitung eine entspannte und ökonomische Atemtechnik. Die
wieder gewonnene Fitness - und das zählt bei COPD - Kranken besonders - bringt neues Selbstvertrauen und Mut.
Abgestufte Belastungen
Vor allem die Vorbereitungs- und Hauptphase werden individuell auf die Belastungsfähigkeit abgestimmt. Denn COPD - Kranke mit geringeren Schweregraden können sich deutlich mehr belasten als jene
mit mittlerer oder hoher Beeinträchtigung ihrer Lungenfunktion. Folgende Sportarten kommen bei den unterschiedlichen Schweregraden in Frage:
* Schweregrad I: Schwimmen, Rad fahren (auch auf dem Heimtrainer), Jogging oder Walking, Wandern, Tanzen.
* Schweregrad II: Koordinations- und Dehnübungen, das Intervalltraining beschränkt sich auf einzelne Muskelgruppen (Arm-, Bein- und Atemmuskulatur).
* Schweregrad III: Hier ist eine individuelle Betreuung erforderlich - Atemübungen, Entspannungstechniken und Gehtraining sind die wichtigsten Inhalte.